Als vierte Kirche, die an der gleichen Stelle wie das ursprüngliche kleine Priorat errichtet wurde, hat die Kirche Saint-Germain im Laufe der Jahrhunderte viele Könige und Veränderungen erlebt.
Sie wurde zunächst um 1020 von Robert dem Frommen erbaut, dann 1346 von den Engländern des Schwarzen Prinzen niedergebrannt; Daraufhin baute man sie unter der Herrschaft Karls V. wieder auf, bevor sie 1681 zusammenbrach. Ludwig XIV. ließ daher die dritte Kirche bauen, die 1683 errichtet wurde.
Ludwig XV. fand sie zu klein, also beschloss er, die vierte Kirche zu bauen, die er zum Schloss und nicht zum Osten ausgerichtet haben wollte. Der Grundstein wurde 1766 - vor der Französischen Revolution - gelegt, doch die Fertigstellung fand erst 1829 statt.
Die Kirche besticht durch verschiedene bemerkenswerte Werke wie u. a. ein Flachrelief, von B. Antelami signierte Kopie der Parmaer Kreuzabnahme, der Kanzel, die ursprünglich für eine Kapelle des Schlosses Versailles entworfen wurde, zwei unter Denkmalschutz stehende Orgeln (eine große, die von Ludwig XIV. an A. Thierry in Auftrag gegeben wurde und eine Chrorogel, die Aristide Cavaillé-Coll baute), Wandmalereien von Amaury Duval sowie Gemälde von Paul Véra, einem Künstler aus Saint-Germain.
In der Kirche befindet sich auch das Grab von Jakob II. von England.
Nach seiner Absetzung vom englischen Thron wurde er 1688 von Ludwig XIV. empfangen und ließ sich bis zu seinem Tod 1701 im Château Vieux de Saint-Germain nieder. Louis-Philippe ließ 1835 das Mausoleum errichten und Königin Victoria spendete die Dekoration der Wände mit den Wappen der englischen Herrscher.
Ganzjährig. Täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr.
Montags Schließung um 17 Uhr.
Wenn die Tür am Place Charles de Gaulle geschlossen ist, gelangt man in die Kirche über die Seitentreppe im Innenhof des Pfarrhauses.
Freier Zugang.