Die Stadt Marly-le-Roi verdankt Louis XIV und seiner hier gebauten ländlichen Residenz ihren Bekanntheitsgrad. Im 19. Jh. strömten viele Künstler herbei und suchten hier Ruhe und Inspiration. Der Charme des Dorfes und seiner pittoresken Straßen wirkt noch heute auf die Besucher!
Start: Informationstreffpunkt "Point d'Information de Marly-le-Roi"
Grande Rue N°41: Dieser schöne Bau fungiert bis zu den 70er Jahren als Gasthof "Au Roi Soleil" ("Zum Sonnenkönig"). Pierre Bourdin, ehemaliger Moderator des Radiosendung "France Libre" in London, verbrachte hier ruhige Tage fern des hektischen Pariser Alltags. N°46: Der ehemalige Standort des "Hôtel Comte de Toulouse" (Titel des legitimierten Sohns von Louis XIV. und Madame de Montespan).
N°39: Renovierte Geschäfte des 17. und 18. Jhs. Zwischen der Rue de Madame und der Avenue des Combattants schmiegten sich Geschäfte an königliche Gärtnereien. Rue de Madame: Diese Straße erinnert an die Princesse Palatine, zweite Ehefrau von Philippe d'Orléans, Bruder Louis XIV. Sie liebte die Aufenthalte in Marly.
N°6: In diesem Haus wird im Juli 1926 Alexander Stavisky festgenommen, einer der größten Trickbetrüger des 20. Jhs.
1. Etappe - Der Platz "Place de la Vierge"
Der ehemalige "Treffpunkt der kleinen Leute" war direkt im Herzen der Pfarrgemeinde Marly le Bourg. Die "Statue de la Vierge" erinnert an die Kirche "Église Notre Dame du Bourg", die am Ende des 17. Jhs. zerstört wurde. Gegenüber steht das ehemalige Lagerhaus der königlichen Hoflieferanten, Pourvoyeurs du Roy, Nebengebäude des Schlosses.
In der Nähe, N°5 in der Rue Pasteur: Königliche Schlosswäscherei. Ein Waschhaus ist noch erhalten. Das "Lycée Louis de Broglie" öffnet auf diesen Platz, 1990 auf einem Grundstück von der bekannten Tragödin Rachel erbaut.
2. Etappe - Der Platz "Place du Chenil"
Der ehemalige Friedhof von Marly le Bourg, damals vom Priorat Saint Etienne, von der "Église Notre Dame" und vom Krankenhospiz "Hôtel Dieu" umgeben, macht einen Teil des Platzes aus. Mehrere Häuser säumen den ihn; eines davon war lange Zeit Teil der französischen Haute-Cuisine: die "Auberge du Vieux Marly", in welcher der Besitzer zahlreiche Persönlichkeiten empfing. Gegenüber des Rathauses zeigt ein emailliertes Schild das Gemälde "Place du Chenil à Marly, effet de neige" von Alfred Sisley. Dieser Abdruck ist Teil des Rundwegs "Chemin des Impressionnistes" der 8 Gemeinden der "Boucle de la Seine" durchzieht.
"Hôtel de Ville" und "Parc du Chenil" Während seiner Aufenthalte in Marly jagt Louis XIV sehr oft im Wald. Ab 1963 Herr von Marly le Bourg, platziert er seinen Hundezwinger im Park des ehemaligen Herrenhauses und sein Großjägermeister Monsieur de la Rochefoucauld logiert im renovierten Taubenschlag. Der generelle Aufbau, das Grundgerüst und die Neidköpfe der Fassade stammen aus dem 18. Jh. Die Stadt erwirbt das Gebäude 1966, welches daraufhin seit 1988 das Verwaltungsamt beherbergt.
3. Etappe - Das Herrenhaus "Hôtel Couvé"
Städtisches Herrenhaus aus dem 18. Jh. mit schmiedeeisernem, von Konsolen unterstützem Balkon, Ornamentkartuschen und Neidköpfen. Von 1846 bis 1988 Rathaus der Stadt. Das untere Gebäude dessen Giebel mit einer Uhr geschmückt ist, wurde 1894 erbaut um die Jungenschule zu beherbergen.
Rue Champflour Diese Straße führte im Mittelalter von Marly le Bourg nach Marly le Chastel und hieß deshalb Rue de l'Hôtel Dieu. N°1 Variante 2: Maison "Champflour" Von dem großen Gebäude, für eine alteingesessene Familie aus Marly im 17. Jh. erbaut, sind nur noch die Nebengebäude übrig. Das restaurierte und erneuerte Haus wurde durch Alexandre Dumas den Jüngeren von 1884 bis zu seinem Tod 1895 bewohnt.
4. Etappe - Kirche "Église Saint-Vigor"
Die erste Saint-Vigor gewidmete Kirche wurde im 11. Jh. an die Festung angebaut. Auf königlichen Befehl wurde sie durch die aktuelle Kirche ersetzt, 1689 geweiht, von Jules-Hardouin Mansart und Robert de Cotte erbaut. Die ländliche, aber königliche Kirche ist Saint-Vigor und Saint-Etienne gewidmet. Ihre klassische Schlichtheit ist bemerkenswert. Der Eingang liegt im linken Flügel gegenüber des Presbyteriums.
Die Kirche wurde von Louis XIV. reich ausgestattet, der des Öfteren Gottesdiensten und Tedeums beiwohnte. Mehrere liturgische Objekte und Gemälde wurden in das Museum "Musée Promenade de Marly-le-Roi" in Louveciennes verlegt.
Platz "Place Victorien Sardou Domaine du Verduron" Im 17. Jh. Eigentum des Ersten Kammerdieners von Louis XIV., Louis Blouin. 1863 wurde das großzügig umgestaltete Objekt von Victorien Sardou erworben und um eine Orangerie ergänzt.
Lustschloss "Château des Délices" Hinter der Kirche im 18. und 19. Jh. erbaut. Das Land wurde 1955 von der Drouot-Gesellschaft zurückgekauft und ist heute regionaler Sitz der Axa Versicherungsgesellschaft. Ein schönes Ensemble aus Glas, welches sich wunderbar in das Objekt integriert.
5. Etappe - Die "Grande Rue"
Hauptstraße des alten Dorfes, führt direkt zum Parkeingang. Durch ihre Schräglage wird sie von Louis XIV. als "ziemlich steiler Berg" ("montagne fort raide") bezeichnet und 1690 gepflastert. Gesäumt von traditionellen Häusern bietet sie ein wahrhaft schönes, gleichmäßiges Panorama. Im 17. und 18. Jh. gemischtes Wohngebiet von Weinbauern, Händlern, Handwerkern, Schlosspersonal, aber auch von Adligen, Bürgern und "Schlingeln" ("polissons"), die im Schlosskasino spielen. Bemerkenswert sind die alten Dachziegel, die Walmgauben und die Nischen der Fassaden der Schutzheiligen.
Rue Coysevoux N°12: Hübsches Landhaus mit Walmgauben, das durch eine am Dachvorsprung befestige Seilrolle die Getreideförderung ermöglicht.
Grande Rue N°18: Altes Haus mit abgestumpften Winkeln, von schmiedeeisernen Fenstern gestützt, innere Balustradentreppe. N°19/21: klassisch aufgebautes Herrenhaus des 17. und 18. Jhs. N°23: Nebengebäude des Herrenhauses des Duc de Gèsvres, Gouverneur von Paris, aus Quadersteinen, 18. Jh. Große Toreinfahrt mit Neidköpfen, Zierbalkon aus Holz, 19. Jh.
N°27: Im Hof, traditionnelles Landhaus mit Balkon und überdachter Galerie des 16. und 17. Jhs. N°52: Haus mit 3 Neidköpfen und 2 Ochsenaugen (Nebengebäude des "Hôtel de Toulouse").
Ziel: Tourismusbüro "Office de Tourisme"