"Sire, Marly" war die Formel, die ausgesprochen werden musste, wenn man einer der wenigen Privilegierten sein und die private Residenz Ludwigs XIV. in Marly-le-Roi betreten wollte.
Im Frühjahr 1679 schuf der Sonnenkönig in Marly ein Meisterwerk französischer Architektur mit französischen Gärten des 17. Jahrhunderts, das er sowohl zu einem Lustschloss als auch zu einem Rückzugsort weit weg vom Hof machen wollte.
In einem tiefen, kleinen Tal gelegen, war die königliche Residenz erst nach dem Überschreiten der Grenzen des Anwesens sichtbar. Sie befand sich in der Nähe des Dorfes Marly, im Wald versteckt. Die Arbeiten wurden dem Architekten Jules Hardouin Mansart anvertraut. Dieser errichtete auf dem Grundstück verschiedene Pavillons, die entlang zweier Hauptlinien angeordnet waren. Im Zentrum befand sich ein Pavillon für den König und seine Familie und davor rechts und links von einem Wasserbecken standen zwölf Pavillons, die für die Gäste bestimmt waren.
Die Fertigstellung der Arbeiten dauerte mehr als fünf Jahre. Der erste Besuch Ludwigs XIV. fand im November 1683 statt, sein erster Aufenthalt 1686.
Durch die Nähe zur Seine gab es in Marly viele Wasserbecken und Springbrunnen. Sie wurden dank der berühmten, riesigen "Maschine" am Fluss, einem einstigen Meisterwerk des Wasserbaus, versorgt. Die Maschine von Marly enstand ab 1682 und wurde ab 1685 für die Wasserversorgung in Betrieb genommen. Die Wassermenge erlaubte es dem König, Wasserfälle herzustellen, was er in Versailles nicht tun konnte: La Rivière (1696-1697), ein gigantischer Wasserfall mit Marmorverzierung, der sich südlich des königlichen Pavillons befand, und La Cascade champêtre im Wäldchen Bosquet du Levant (1701). Im Norden wurde eine monumentale Tränke (1698-1699) gebaut, die als symbolisches Tor am Fuße der Gärten diente. Dort existiert sie noch heute.
Neben Jules Hardouin-Mansart und Charles Le Brun beteiligten sich die besten Künstler an der Verschönerung des Ortes. Ihre Werke sind heute in der Cour Marly des Louvre zu sehen.
Die Überfülle des Wassers zusammen mit dem Reichtum der Gebäude und Gärten machten diese Stätte so die Zeitgenossen, "zum schönsten Ort der Welt".
Wenn auch das Anwesen in dieser Form heute nicht mehr vorhanden ist, können Sie noch durch den Park schlendern und die Statuen bewundern oder am großen Wasserbecken spazieren gehen.
Vom 01/01 bis 31/12, täglich.
Vom 1. November bis 31. März: 8.00 - 17.30 Uhr
Vom 1. April bis 31. Oktober: 7.30 - 19.30 Uhr
Verlängerte Öffnungszeiten an Samstagen und Sonntagen:
- Mitte Mai bis Ende August: bis 21.30 Uhr
- Anfang bis Mitte September: bis 20.30 Uhr.
Aktivierung der Wasserspiele des Parks
- Der Jet du Grand Miroir ist jeden Sonntag von April bis September von 16.35 bis 17.00 Uhr in Betrieb.
- Der Grand Jet wird am 3. Sonntag im Monat von April bis September von 16.30 bis 17.00 Uhr angestellt.
Freier Zugang.